Resultate 2021
Die Gewinner 2021
1. Rang

Die Direktvermarktung nahm auf dem Ludihof in Benken in den vergangenen 30 Jahren immer mehr an Fahrt auf und entwickelte sich vom Garagenlädeli zum professionell geführten Hofladen. 2019 entschied sich die Familie, die Kühe zu verkaufen und voll auf die Direktvermarktung zu setzen. Dabei erstellte das junge Paar ein umfassendes Konzept mit einem Architekturbüro und investierte insgesamt rund eine Million Franken. Das Resultat lässt sich sehen: Auf gut 30 Quadratmetern finden sich über 100 Artikel im Sortiment.
Dynamik mit Frauenpower
Der schönste Hofladen 2021 überzeugte uns mit einem gut bedachten Gesamtkonzept. Ambiente und Atmosphäre treffen voll ins Schwarze, die Qualität der Produkte ist top, Beratung und Bedienung sind persönlich und authentisch. Die Anbindung an den Hof perfekt, die Ausschilderung überzeugt, und auch Parkplätze sind vorhanden. Hinter der Direktvermarktung steckt eine grosse Portion Frauenpower, und eigentlich sei der Hofladen vor langer Zeit aus der Not entstanden, sagen Schulers. Bei der Hofübergabe entschied sich die Familie bewusst für Direktvermarktung und stieg aus der Milchviehhaltung aus. So entstanden der tolle Hofladen und die perfekt ausgestatteten Verarbeitungs- und Lagerräume, davon konnten wir uns beim Jurybesuch überzeugen. Von Saison zu Saison entwickelt sich das Sortiment weiter oder entstehen neue Absatzwege. An Ideen mangelt es nicht. Ich bin gespannt, was alles noch entstehen wird. Im Namen der Jury gratuliere ich der Familie Schuler, Seniors und Juniors, aufs Herzlichste und wünsche weiterhin viel Erfolg und Motivation für die Zukunft.
Silvia Amaudruz, Vorstand Schweizerischer Bäuerinnen- und Landfrauenverband, Le Montsur-Lausanne (VD)
2. Rang

Sara und Adrian Kunz haben den Hof vor zwölf Jahren übernommen. Seit 2020 betreiben sie den Betrieb nach Bio-Knospe Richtlinien. Der Hofladen ist das eigentliche Herzstück des Betriebs. Selbstgemachte Fruchtaufstriche, Sirup, Dörrfrüchte, eigene Hafer- und Weizenflocken, Meringues und Gebäcke, Eier von den eigenen Legehennen, Apfelsaft und eine grosse Kühlvitrine mit eigenem Rindfleisch und Suppenhühner sind nur ein Bruchteil des vielseitigen Angebotes. Der Hofladen überzeugt aber auch mit der stilvollen Einrichtung.
Bio mit Pfiff
Ich durfte im Mandat vom BBZ Arenenberg in der Jury mitmachen. Mein Schwerpunkt ist ganz klar Marketing. Unser Jurybus führte uns auf Nebenstrassen, mitten durch Felder, entlang vieler Wegweiser auf den Früchtehof der Familie Kunz in Grüningen (ZH). In grossen Buchstaben steht «Früchtehof-Lädeli». Eine rustikale und natürliche Dekoration vor dem Eingang macht neugierig auf mehr. Warmes Licht strahlt von der Decke auf Bioprodukte und Möbel aus rustikalem Holz. Sofort hat man einen Überblick über das Angebot. Trotz des grossen Angebots wirkt der Laden nicht überfüllt, und die vielseitige und passende Warenpräsentation lässt einen immer wieder neue Produkte entdecken.
Die Philosophie und das Ziel der Familie Kunz ist es, dass abgesehen vom Schweizer Gemüse möglichst alle Produkte mit Früchten und Zutaten vom eigenen Hof produziert werden. Auf den meisten Produkten ist die rotweiss karierte Etikette zu sehen. Dies ist der rote Faden, der sich durch den Hofladen zieht. Sara Kunz hat uns erzählt, dass sie laufend daran arbeiteten, neue Kulturen anzubauen, damit sie so Schritt für Schritt die wenigen fremden Produkte durch eigene ersetzen könnten. Ganz hinten im Laden angekommen, können die Kunden direkt durch das grosse Fenster den Mutterkühen zuschauen, ein Highlight für Gross und Klein. Die Hofarbeit, der Hofladen und die Produktverarbeitung sind ein Familienprojekt, wo alle Hand anlegen. So beispielsweise, wenn es darum geht, den grossen Trocknungsofen mit Apfelringli zu befüllen. Ich gratuliere der Familie Kunz im Namen der ganzen Jury ganz herzlich zu dieser Leistung und zu dem verdienten zweiten Platz.
Manuela Stadelmann, Prioma GmbH, Langrickenbach (TG)
3. Rang

Der grösste Anreiz für die Konsumierenden zum schöngelegenen Hofladen von Erika und Christoph Gehrig-Häfliger zu fahren, ist das feine Fleisch von den Bio-Angusrindern. Die Herde zählt 27 Mutterkühe plus Kälber und besteht aus braunen und schwarzen Tieren. Aber auch der rund 50 Quadratmeter grosse Hofladen lässt sich sehen: Die Besucher finden auf den schönen Holzregalen liebevoll kreierte Produkte wie Gelees, Sirup, Teigwaren und Eingemachtes. Das Gemüse wird direkt im Gartenbeet geerntet.
Geheimtipp mit Stil
An einem herrlichen Hochsommerabend war die Jury zum Hubihof unterwegs. Das Holz der neu erstellten Liegehalle für die Mutterkühe, Eventraum und Hofladen leuchteten in der Abendsonne.
Als ehemaliger Landwirt, und jetzt in der Stallbauplanung tätig, ist mir bereits bei der Zufahrt das Herz aufgegangen. Besonders ins Auge gestochen haben die einladende Bauweise mit viel Holz und die Liebe zum Detail. Angefangen bei der Warenpräsentation, über die Dekoration bis zur Beschriftung der Produkte. Mit dem professionellen Auftritt, insbesondere dem ansprechenden Logo mit grosser Aussagekraft, setzt der Hubihof auf eine klare Marketingstrategie. Erika und Christoph Gehrig-Häfliger stehen abwechslungsweise im Laden und erklären der Kundschaft, was die Landwirtschaft bewegt, wie die Produkte hergestellt werden und wie möglichst das ganze Produkt verwertet werden kann – von der Nase zum Schwanz oder Neudeutsch «from nose to tail». Mit dieser Aufklärungsarbeit leistet das Bauernpaar einen wichtigen Beitrag für die gesamte Landwirtschaft.
Herzliche Gratulation.
Christoph Bamert, Strüby Konzept AG, Seewen (SZ)
Top Ten (Ränge 4 - 10)
Eine Auszeichnung und ein Abo des Direktvermarktungsmagazins «Hof direkt» erhielten zudem (Reihenfolge alphabetisch):
- Regula und Xaver Appert-Jauch aus Schwyz (SZ)
- Mireille Ducret aus Ecublens (VD)
- Katharina und Lukas Friedli aus Schocherswil (TG)
- Jonas Imfeld und Marina Blum aus Geuensee (LU)
- Appezöller Hoflädeli – Manuela Mock-Dörig aus Appenzell (AI)
- Hanspeter Rohrer aus Belp (BE)
- Sabine und Hannes Röthlisberger-Wolleb aus Ersigen (BE)
