Der schönste Hofladen 2019

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Der schönste Hofladen 2019

«Und sie kamen von überall her!»

An diesem sonnigen Morgen treffe ich Kathrin Märki gut gelaunt vor ihrem Hofladen. Obwohl der Duft und die schön drapierten Backwaren fehlen, weil der Laden heute geschlossen ist, hat er kein bisschen von seinem Charme eingebüsst, seit ich das letzte Mal hier war. Gemeinsam schauen die Besitzerin des schönsten Hofladens 2019 und ich zurück auf das vergangene Jahr – auf ein ereignisreiches und unvergessliches Jahr.

Für die Familie Märki war es eine riesige Überraschung, dass ausgerechnet ihr Hofladen als schönster der Schweiz auserkoren wurde. Überwältigend sei es gewesen, meint Kathrin Märki. «Wir hätten nie gedacht, dass wir diesen Wettbewerb gewinnen. Die Prämierung an der BEA war ein unvergessliches und sehr berührendes Erlebnis. Das Medienecho danach war gigantisch und wir konnten uns vor lauter Anfragen kaum retten.»

Die Bäuerin erzählt mit einem verschmitzten Lächeln, wie Menschen aus der ganzen Schweiz angereist seien, nur um ein Foto vom schönsten Hofladen der Schweiz zu knipsen. Viele neue Gesichter erschienen und verschwanden. Der Erfolg entpuppte sich dennoch nicht als Eintagsfliege, sondern stuft die Bäuerin als nachhaltig ein – generierte neue Kundinnen und Kunden, die blieben. Inmitten dieses Rummels realisierten Märkis auch endlich den langersehnten Verarbeitungsraum. Eine grosse Arbeitserleichterung. Die Öffnungszeiten des Hofladens wurden trotz dem Hipe um ihn nicht erweitert, weil für die umtriebige Bäuerin sowohl die Familie als auch ihre Gesundheit wichtiger sind, als ein 24-Stunden-Service.

«Wir haben auch ein Hühnermobil angeschafft», meint Kathrin Märki stolz. 350 Hühner würden in Zukunft auf  und um den Hof gackern und für die Versorgungssicherheit des Ladens mit frischen Eiern sorgen. Wie in so vielen Hof- und anderen Läden waren Eier in den letzten Wochen und Monaten sehr gefragt und oft Mangelware.

Ja, Corona hätte ihnen einen schönen Streich gespielt, so die Bäuerin. Der spontan angebotene Hoflieferdienst war eine gute Sache und brachte nochmals zusätzliches Publikum, aber die Zeit war ausserordentlich intensiv und forderte die Familie sehr. Weil der Hofladen zwar fein, aber klein ist, durfte ihn jeweils nur eine Person aufs Mal betreten. Das führte zu Warteschlangen und langen Gesichtern. «Ich konnte keinen kurzen Schwatz halten. Dieser soziale Kontakt ist enorm wichtig. Das Salz in der Suppe. Der emotionale Stress, gepaart mit dem Anspruch alles richtig machen zu wollen, war manchmal schwierig auszuhalten», konstatiert Kathrin.

Die Gesamtbilanz der vergangenen Monate fällt dennoch positiv aus und die Familie möchte dieses einzigartige Erlebnis keinesfalls missen.

Für den nächsten Wettbewerb möchte sich Kathrin Märki nicht mehr anmelden. Sie ist der festen Überzeugung, dass nun ein anderer Hofladen die Gelegenheit erhalten sollte, zum schönsten Hofladen 2021 gekürt zu werden.

 

– Colette Basler

(war bei dem ersten Hofladen-Wettbewerb Jurymitglied.)

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